Vom Weihnachtswahnsinn, Glückskeksen und der Frühlingsfigur
Einen gemütlicheren Ort als den weihnachtlich geschmückten Weinkeller konnte es am Sonntagabend in Alsfeld kaum geben. Wohl auch keinen unterhaltsameren, denn Rita Thamer und ich hatten eingeladen zu einem Abend voller Weihnachtswahnsinn, Rotwein und Musik.
Bereits im Frühling hatten wir bei drei Lesungen gutgelaunt zusammengearbeitet – nun durfte ich bei Kerzenschein und Weihnachtsplätzchen eine kleine Auswahl meiner Weihnachtskolumnen präsentieren, um meine Gäste auf Weihnachten im Allgemeinen und im Besonderen einzustimmen. Genau das tut der Einzelhandel ja in der Regel schon im August! Auch einige interessante Ideen zur Gestaltung von Adventskalendern hielt ich bereit, und nicht zuletzt gab es hilfreiche Tipps zum Thema Geschenkekauf, denn da kann man an Weihnachten wirklich einiges falsch machen, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung berichtete. Zur weihnachtlichen Hochform brachte ich es mit meinen Berichten von den heimischen Weihnachtsfeiern: Egal, ob früher, in den Siebzigerjahren, als zu Weihnachten noch der Plattenspieler mit der Heintje-LP aktiviert wurde, oder ob heute, wo der Geschenketerror die absurdesten Blüten treibt und ich stets mittendrin zu finden bin!
Natürlich las ich auch aus meinem neuen Buch „Alles bestens… der Wahnsinn geht weiter“ im Weinkeller vor. So erfuhr das interessierte Publikum beispielsweise, was Stöpselkinder heute sind und was sie in den 70ern waren, oder was es mit meinem Vornamen auf sich hat. Es war schön, mit meinen Kolumnen sowohl für viel Gelächter als auch für die eine oder andere Erkenntnis und manchmal auch für ein wenig Nachdenken zu sorgen – eine gute Mischung, wie die Gäste hinterher fanden. Nicht zuletzt, weil auch das Ambiente im Weinkeller perfekt zu der Lesung und der Musik passten.
Zwischen den einzelnen Passagen nämlich lockerte meine Band „Jamsession“ die Lesung auf. Drei gutgelaunte junge Männer, die schon mal Jingle Bells in geswingtem Dreivierteltakt zum Besten gaben oder später zum Ausklang einen musikalischen Tequila offerierten. Vorher jedoch blickte ich noch einmal in weiser Voraussicht auf Silvester und empfahl den Biss in einen Glückskeks, bevor man dann zu Neujahr sich den Realitäten stellen muss: Denn da heißt es dann Abschiednehmen von Gänsekeulen, Plätzchen und Raclette – es wartet die Frühjahrsdiät!
Mit diesem weinseligen musikalisch-literarischen Abend war Rita und mir nicht nur ein schöner Abschlusstermin zum Alsfelder Weihnachtsmarkt geglückt, wir selbst und unsere Gäste hatten viel Spaß zusammen und genossen den Weihnachtswahnsinn dann doch in sehr entspannter Runde.