Die Feministin in den Armen von Richard Gere
Wir hatten uns offenbar alle aufeinander gefreut: Die Frauen und, ja, auch die Männer, die zu meiner Lesung in die GeniesserZeit nach Lauterbach gekommen waren, das Team rund um Markus Schrimpf, das ein dem Frauentag würdiges Frühstück präsentiert hatte, und ich selbst mit meiner Band Jamsession. Mitgebracht hatten wir ein zweistündiges Programm, in dessen Zentrum am 8. März, dem Weltfrauentag, natürlich die Frauen standen.
Wie immer habe ich zu diesem Anlass die historische und die aktuelle Situation von Frauen beleuchtet. Da ist es zwar praktisch, wenn man die alter Kolumne von 2012 wieder auspacken kann, aber ein wenig frustrierend ist es auch, wenn sich seit acht Jahren so gut nichts bewegt hat. Meine Texte hatte ich mit zahlreichen Informationen gespickt, beispielsweise, wenn es um den Gender Pension Gap – die horrende Rentenlücke zwischen Männern und Frauen -, die kostenlos geleistete Haus und Pflegearbeit ging, die immer noch zum größten Teil von Frauen verrichtet wird. Und ich ging der Frage nach, was eine Frau und einen Menschen eigentlich zur Feministin, zum Feministen macht.
So fanden sich viele Zuhörerinnen in der bis auf den letzten Platz ausverkauften GeniesserZeit an diesem Morgen in vielen Geschichten und Erinnerungen wieder, seien es die älteren, die sich ihrerzeit die Rente ausbezahlen ließen, einfach, weil es normal war, oder die jüngeren, die gerade mit pubertierenden Kindern kämpfen oder der täglichen Frage nach mehr Nachhaltigkeit. Nach all den „doch noch recht angenehmen Themen“ kam ich natürlich noch auf die eigentliche Herausforderung, nämlich das Alter, zu sprechen kam und war froh, mich am Ende meiner Betrachtungen erschöpft in die Arme von Richard Gere zu begeben.
Danke, liebe Frauen, dass ihr alle da wart! Danke an das Team der GeniesserZeit, danke an die Band und natürlich an Maria und Matthias, die mich vor Ort unterstützt haben.
Es war wieder mal sehr schön mit euch allen!